11.04.2004 250 Millionen Lichtjahre in die Ferne




Bedingungen: Als ich auf dem Hohloh ankam, war der Himmel immer noch mit Wolken bedeckt, die sich einfach nicht auflösen wollten. Schnee lag auch noch, auch wieder so etwa um die 15 Zentimeter. Dazu war es die ganze Nacht mit –4°C recht kalt. Da ich auf dem Parkplatz D war, war der Wind allerdings kein Thema. Leider war es sehr feucht, so dass der Spiegel nach zwei Stunden eingefroren war. Deshalb musste ich ihn ins Auto laden und mit ihm ein klein wenig durch die Gegend fahren. Danach hatte ich keine Probleme mehr. Die Grenzgröße lag bei 6m1, also im oberen Bereich.

Instrument: 203/1200mm Dobson mit 25mm Plössl, 13mm, 8mm und 5mm LVW, OIII- und UHC-Filter

Virgo, die Jungfrau:

NGC 4522: Die Galaxie erscheint bei 100x recht lichtschwach und befindet sich in einer sternreichen Umgebung. Mit indirektem Sehen stellt die Galaxie kein Problem dar. Sie erscheint als längliche Lichtnadel, insbesondere mit indirektem Sehen. Die Galaxie weist eine Elongation von 2.5:1 auf und die Helligkeit ihrer Koma nimmt leicht zur Mitte hin zu. Auch das Zentrum erscheint länglich. Ein eher lichtschwaches Objekt. NGC 4519: Bei 100x erkennt man in einem sternreichen Umfeld einen helleren, diffusen Lichtfleck, der auch direkt einfach zu halten ist. Die Galaxie erscheint oval und ist ca. 2:1 elongiert. Die Helligkeit der Koma nimmt leicht bis mäßig zur Mitte hin zu und manchmal blitzt im Zentrum ein schwacher, stellarer Kern hervor. Aufgrund der vielen hellen Vordergrundsterne ein sehr schönes Objekt. NGC 4535: Die Galaxie erscheint bei 100x als recht große, diffuse Wolke mit einer geringen Flächenhelligkeit. Aber trotzdem ist sie auch direkt noch gut erkennbar. Von der Form her erscheint sie fast rund und die Helligkeit der großen Koma nimmt nur leicht zur Mitte hin zu. Das Zentrum selbst erscheint groß und flächig. Die Randbereiche laufen sehr diffus nach außen hin aus. In der Koma sind sogar noch zwei schwache Vordergrundsterne erkennbar. Die Galaxie befindet sich nördlich einer Raute aus vier helleren Sternen. Wirklich ein sehr schönes Objekt. NGC 4526: Direkt zwischen zwei sehr hellen 7mag Sternen findet man eine sehr helle Galaxie mit einer hohen Flächenhelligkeit. Sie hat eine längliche Form und eine Elongation von 3:1, mit indirektem Sehen erscheint sie noch ein wenig länglicher. Die Helligkeit der Koma nimmt mäßig zur Mitte hin zu und im Zentrum kann man einen helleren, stellaren Kern ausmachen. Die Kantenlage ist sehr schön erkennbar. Die beiden hellen Sterne bieten einen sehr schönen Kontrast. Ein wirklich tolles Objekt. NGC 4488: Bei 100x erkennt man im Gesichtsfeld eine kleine, lichtschwache Galaxie, die mit indirektem Sehen jedoch noch gut zu halten ist. Sie hat eine ovale bis leicht längliche Form und ist ca. 2-2.5:1 elongiert. Die Helligkeit der Koma nimmt leicht bis mäßig zur Mitte hin zu, das Zentrum erscheint flächig. Nahe bei der Galaxie befinden sich zwei 10mag helle Sterne, mit denen sie eine leicht gebogene Kette bildet. Direkt neben der Galaxie befindet sich ein schwacher Vordergrundstern. NGC 4492: Im Gesichtsfeld erkennt man bei 100x ein kleines, diffuses Wölkchen, das eine recht kleine Ausdehnung besitzt. Die Galaxie befindet sich direkt zwischen zwei helleren Sternen, die ca. 2’ auseinander stehen. Mit indirektem Sehen ist sie gut zu halten, da sie eine recht hohe Flächenhelligkeit besitzt. Sie erscheint nur leicht oval und ist ca. 1.5:1 elongiert. Die Helligkeit der Koma nimmt zur Mitte hin mäßig zu, das Zentrum erscheint flächig. Manchmal blitzt im Zentrum ein schwacher, stellarer Kern auf. Mit im Gesichtsfeld befindet sich die helle Galaxie M49, was sehr schön aussieht. NGC 4483: Bei 100x erkennt man eine recht lichtschwache Galaxie, die mit indirektem Sehen allerdings noch gut zu halten ist. Sie befindet sich am nördlichen Randes eines Vierecks aus helleren Sternen. Auffällig ist vor allem der helle, stellare Kern, der von einer schwach leuchtenden Koma umgeben ist. Ihre Helligkeit nimmt zur Mitte hin leicht bis mäßig zu und von der Form her erscheint sie eher rundlich bis leicht oval mit einer Elongation von 1.5-2:1. NGC 4470: Hier hat man wieder eine Begleitgalaxie von M49 vor sich. Sie erscheint bei 100x als kleiner und schwacher, diffuser Lichtfleck, der mit indirektem Sehen aber gut zu halten ist. Die Galaxie bildet mit zwei helleren 11mag Sternen ein gleichschenkliges Dreieck. Sie hat eine recht kleine Ausdehnung und weist eine ovale Form auf. Die Elongation beträgt ca. 2:1. Ihre Helligkeit nimmt nach innen hin mäßig zu, das Zentrum der Galaxie erscheint flächig. Kein schwieriges Objekt. NGC 4464: Bei 100x meint man, zuerst einen unscharfen Stern zu erkennen. Das liegt an der sehr kleinen Ausdehnung und an dem recht hellen, stellaren Kern, der die gesamte Galaxie dominiert. Sie selbst erscheint recht kompakt und weist eine hohe Flächenhelligkeit, weshalb sie mit auch mit direktem Sehen kein Problem darstellt. Von der Form her erscheint sie mit einer Elongation von 2:1 oval und die Helligkeit der Koma nimmt leicht bis mäßig zur Mitte hin zu. NGC 4416: Zwischen zwei hellen 8mag Sternen erkennt man eine recht lichtschwache Galaxie, die nur mit indirektem Sehen einigermaßen gut zu erkennen ist, dann aber sicher. Sie erscheint rundlich und recht klein. Die Elongation beträgt ca. 1.5-2:1. Ihre Helligkeit nimmt zur Mitte hin leicht zu und das Zentrum erscheint flächig. Sie weist eher eine homogene Helligkeitsverteilung auf. Mit im Gesichtsfeld kann man noch die Galaxie NGC 4434 ausmachen. NGC 4434: Bei 100x erkennt man eine recht helle Galaxie, die sich in 3’ Abstand von einem 12mag Stern befindet. Südlich der Galaxie findet man zwei helle Sterne, die einen schönen Kontrast bieten. Bei der Galaxie an sich fällt zuerst einmal der helle, stellare Kern auf, der von einer leuchtenden Koma umgeben ist. Ihre Helligkeit nimmt zur Mitte hin leicht bis mäßig zu und von der Form her erscheint sie rundlich mit einer Elongation von 1.5:1. NGC 4469: Im Gesichtsfeld findet man eine recht helle Galaxie, die auch mit direktem Sehen einfach zu halten ist. Sie erscheint als wunderschöne, längliche Lichtnadel, die mit indirektem Sehen ca. 4-5:1 elongiert ist. Mehrere helle Sterne bieten einen schönen Kontrast. Die Helligkeit der Koma nimmt zur Mitte hin mäßig zu und im Zentrum blitzt manchmal ein schwacher, stellarer Kern auf. Das Zentrum an sich erscheint auch eher länglich. Wirklich ein sehr schönes Objekt. NGC 4365: Bei 100x erkennt man einen recht großen und hellen, diffusen Lichtfleck, der sich in einer sternreichen Umgebung befindet. Die Galaxie hat eine hohe Flächenhelligkeit und ist auch direkt einfach sichtbar. Sie erscheint rundlich bis leicht oval und weist eine Elongation von 1.5:1 auf. Auffällig ist auch der helle, stellare Kern. Die Helligkeit der Koma nimmt zur Mitte hin mäßig bis stark zu, während die Ränder diffus nach außen auslaufen. Wirklich ein sehr schönes und helles Objekt. NGC 4342: An der angegebenen Position meint man zuerst einen schwachen Stern zu erkennen, aber dieser stellt sich schnell als die Galaxie heraus. Auch hier findet man im Zentrum wieder einen sehr hellen, stellaren Kern, der von einer schwach leuchtenden Koma umgeben ist, die relativ klein ist. Ihre Helligkeit nimmt mäßig zur Mitte hin zu. Von der Form her erscheint die Galaxie eher rundlich bis leicht oval und ist ca. 1.5:1 elongiert. NGC 4343: Bei 100x erkennt man einen relativ schwachen, diffusen Lichtfleck, der nur mit indirektem Sehen gut zu halten ist. Die Galaxie hat eine ovale Form und eine Elongation von 2:1. Im Zentrum findet man einen sehr schwachen, stellaren Kern. In 10 Bogenminuten Abstand findet man einen hellen 10mag Stern, der einen schönen Kontrast bietet. Kein ganz einfaches Objekt. NGC 4370: Diese recht lichtschwache Galaxie bildet mit zwei helleren Sternen ein flaches, fast gleichschenkliges Dreieck. Obwohl sie nicht wirklich hell ist, kann man sie mit indirektem Sehen noch gut halten. Von der Form her erscheint sie mit einer Elongation von 2:1 oval und die Helligkeit der Koma nimmt leicht bis mäßig zur Mitte hin zu. Das Zentrum ist flächig.

Eine kleine Quasarjagd:

Bootes, der Bärenhüter:

NGC 5513: Bei 100x kann man im Gesichtsfeld einen schwachen, diffusen Lichtfleck erkennen, der eine recht große Ausdehnung besitzt. Die Galaxie ist auch direkt noch gut zu halten, was auf die hohe Flächenhelligkeit zurückzuführen ist. Sie erscheint leicht oval und ist ca. 1.5:1 elongiert. Die Helligkeit der Koma nimmt leicht zur Mitte hin zu und im Zentrum kann man einen helleren, stellaren Kern ausmachen. Die Galaxie befindet sich in einer recht sternreichen Umgebung. NGC 5492: Im Gesichtsfeld kann man bei 100x einen recht kleinen, diffusen Lichtfleck erkennen, der mit indirektem Sehen gut zu halten ist. Die Galaxie bildet mit zwei schwächeren Sternen ein gleichschenkliges Dreieck. Mit im Feld befinden sich außerdem noch zwei helle Sterne, die einen schönen Kontrast bieten. Die Galaxie an sich ist nur leicht oval und weist eine Elongation von 1.5-2:1 auf. Von der Kantenlage ist nichts zu sehen. Die Helligkeit nimmt zur Mitte hin leicht bis mäßig zu und das Zentrum erscheint flächig. NGC 5490): Diese 215 Mio. Lichtjahre entfernte Galaxie erscheint bei 100x als kleiner, ovaler Lichtfleck, der auf den ersten Blick eher wie ein Stern aussieht. Mit indirektem Sehen kommt dann allerdings deutlich der flächige Charakter zum Vorschein. Die Galaxie befindet sich inmitten eines Dreiecks aus helleren Sternen und hat eine recht kleine Ausdehnung. Sie erscheint mit einer Elongation von 2:1 eher oval und die Helligkeit der Koma nimmt zur Mitte hin mäßig zu und im Zentrum blitzt ein stellarer Kern auf. Aufgrund der hohen Flächenhelligkeit eher ein einfaches Objekt. NGC 5504: Diese kleine Galaxie befindet sich neben einer Dreierkette aus hellen Sternen, was einen sehr schönen Kontrast ergibt. Sie erscheint recht lichtschwach, ist aber indirekt noch gut zu halten. Von der Form her ist sie oval und weist eine Elongation von 2:1 auf. Die Helligkeit der Koma nimmt leicht zur Mitte hin zu, das Zentrum erscheint flächig. UGC 9110: Bei 100x kann man im Gesichtsfeld einen sehr lichtschwachen Lichtfleck ausmachen, der mit indirektem Sehen jedoch fast die ganze Zeit zu halten ist. Sie erscheint eher länglich und weist eine Elongation von 3:1 auf. Die Helligkeit der Koma nimmt leicht bis mäßig zur Mitte hin zu und im Inneren kann man ein flächiges Zentrum erkennen. Die Galaxie befindet sich fast in der Mitte von zwei hellen Sternen. Ein recht lichtschwaches Objekt. NGC 5522: Im Gesichtsfeld kann man neben einer Kette aus vier helleren Sternen eine sehr kleine und lichtschwache Galaxie erkennen. Sie ist mit indirektem Sehen aber noch gut zu halten. Die Helligkeit der Koma nimmt zur Mitte hin leicht zu und das Zentrum erscheint flächig. Sie weist außerdem eine leicht längliche Form auf und ist 2.5:1 elongiert. Von der Kantenlage ist also nicht sonderlich viel zu erkennen. UGC 8827: Die Galaxie befindet sich in einem eher sternarmen Umfeld, in dem nur zwei hellere Sterne zu finden sind. Sie liegt zwischen zwei schwachen 13mag Sternen. Die 240 Mio. Lichtjahre entfernte Galaxie kann mit indirektem Sehen trotz der sehr geringen Helligkeit noch die meiste Zeit gehalten werden. Sie erscheint rundlich und ist ca. 1.5:1 elongiert. Die Helligkeit ihrer Koma nimmt nur leicht zur Mitte hin zu, im Zentrum kann man einen schwachen, stellaren Kern ausmachen, das kann aber auch ein Vordergrundstern sein, da er sich nicht genau im Zentrum befindet. Kein leichtes Objekt. NGC 5332: Diese kleine und lichtschwache Galaxie befindet sich inmitten eines spitzen Dreiecks aus zwei helleren und einem schwächeren Stern. Sie erscheint von der Form her rundlich und im Zentrum blitzt manchmal ein schwacher, stellarer Kern auf, der von einer schwach leuchtenden Koma umgeben ist, deren Helligkeit nur leicht zur Mitte hin zunimmt. Die Galaxie besitzt also eine eher homogene Helligkeitsverteilung. Mit indirektem Sehen ist die 300 Mio. Lichtjahre entfernte Galaxie allerdings gut zu halten. NGC 5293: Nach ein bisschen kämpfen ist die Galaxie mit indirektem Sehen die meiste Zeit über gut zu halten, wenn gleich sie auch sehr lichtschwach erscheint. Erschwerend kommt hinzu, dass man kaum Sterne zu Orientierung hat. Von der Form her erscheint sie oval und weist eine Elongation von 2:1 auf. Die Helligkeit der Koma nimmt nur leicht zur Mitte hin zu, das Zentrum erscheint flächig. Ein sehr schwieriges Objekt. NGC 5600: Zur Abwechslung hat man hier mal eine recht helle Galaxie vor sich, die auch direkt noch gut zu halten ist. Sie befindet sich in einem sternreichen Umfeld und bildet mit zwei helleren Sternen ein gleichschenkliges Dreieck. Die Galaxie an sich erscheint mit einer Elongation von 2:1 oval und die Helligkeit der Koma nimmt leicht bis mäßig zur Mitte hin zu. Das Zentrum erscheint flächig. Ein recht einfaches Objekt.